Bordwerkzeug

Freunde haben mich gefragt:

 »Nimmst du eigentlich all dein Werkzeug mit?«
Nein, natürlich nicht. Der Raum in solch einem Fahrzeug ist ja auch beschränkt. Man sollte einen Satz zusammenstellen mit dem man die wesentlichen Dinge reparieren kann. Für alle »Schrauber« unter euch, zu den ich mich auch zähle, ist dieser Beitrag eher weniger interessant. Ihr habt wahrscheinlich Werkzeug an Bord, von dem ein »Normalsterblicher« nicht einmal den Namen weiß.

Damit sind wir gleich bei ein paar Grundsätzen, die man beherzigen sollte:

Kein billiges Werkzeug (gilt für Werkzeug, das hohen mechanischen Belastungen ausgesetzt ist.)

Für anderen Werkzeuge findet man im mittleren Preissegment schon gutes Material.

Nur Werkzeug mitnehmen, das man bedienen kann und das zu eurem Fahrzeug passt.

Welcher Hersteller bei Werkzeug?

Bei preisgünstigem Werkzeug stimmen oft die Schlüsselweiten nicht exakt, Nüsse platzen, oder das Werkzeug verbiegt beim Einsatz. Gerade bei einem LKW, wo große Schlüsselweiten zum Einsatz kommen, entstehen beim Lösen oder Anziehen große Kräfte. Wenn die Schraube erst »vernukkelt« ist, wird das Problem größer als vorher. Des Weiteren hängt dann euer Weiterkommen von einem kaputten Schlüssel ab. Markenwerkzeug ist natürlich nicht ganz preisgünstig, aber eine lohnende Investition. Empfehlen kann ich Werkzeug von »Hazet«, »Gedore« und »Wera«, diese liegen im hohen Preissegment. Im mittleren liegen »Proxxon«, »BGS«,  »Mannesmann« und »Makita«.

Es gibt viele Spezialwerkzeuge.

Vom Abzieher über Presswerkzeuge bis hin zu Spezialschlüsseln. Diese Werkzeuge setzen in vielen Fällen spezielle technische Kenntnisse voraus. Wenn ihr das Werkzeug nicht bedienen könnt, lasst es weg. Es findet sich immer jemand, der euer spezielles Problem lösen kann. Schlimmstenfalls macht ihr mehr kaputt, als dass ihr es reparieren könnt.

Es ist jedoch von Vorteil, vorher herauszufinden, ob man Spezialwerkzeug für wesentliche Reparaturen an eurem Fahrzeug benötigt. In diesem speziellen Fall ist haben besser als brauchen. Selbst wenn ihr das Werkzeug nicht bedienen könnt, so könnt ihr es der Werkstatt zur Verfügung stellen um euer Spezialproblem zu lösen

Für Rad- oder Fahrwerksschrauben ist es sinnvoll, sich einen LKW Knarrenkasten zu zulegen. Von Adaptern ½- auf ¾- oder 1 Zoll rate ich ab. Bei großen Schrauben wirken hohe Kräfte auf die Adapter, so kommt es vor, dass Adapter sich verziehen oder brechen. Bei unserem Fahrzueg z.B. werden die Radmuttern mit 600 Nm angezogen. Zusätzlich sollte man eine Rohrverlängerung dabei haben, um die Hebelkraft beim Lösen ober Anziehen zu erhöhen. (Bitte ein stabiles Rohr verwenden, das sich auch bei festsitzenden Radschrauben nicht verbiegt. Mindestens 1000 mm lang und 4 mm stark. Der Innendurchmesser sollte so groß gewählt werden, dass die Knarre oder der Knebel ohne Klemmen hineinpasst). Abschließend die Schrauben nochmal mit einem Drehmomentschlüssel nachziehen. Diese Verfahren solltet ihr unbedingt bei Radmuttern, Motor und Getriebeschrauben verwenden. Bei manchen Schrauben ist das wichtig. Sie müssen unbedingt mit dem richtigen Drehmoment angezogen werden. Für jede Schraube am Fahrzeug gibt es eine Drehmomentangaben, die findet man in Tabellenbüchern für das jeweilige Fahrzeug. 

Beim Kauf eines Drehmomentschlüssels bitte nicht sparen, und lasst euch vorher erklären, wie die Einstellung am Schlüssel vorzunehmen ist. Gute Drehmomentschlüssel für LKW´s sind nicht für kleines Geld zu haben, da fallen schnell mal 300 Euro und mehr an. Es gibt aber eine preiswerte Alternative zu den teuren Schlüssel. Einen digitalen Drehmomentadapter, dieser wird zwischen Knarre und Nuss gesteckt.-

Minimalliste

  • Zwei Hämmer, einen mit 500 g und ein 1 kg-Fäustel (wer kein Gewichtsproblem hat, ein Stahlklotz, als Unterlage zum Richten.
  • Knarrenkasten LKW
  • Schraubendrehersatz: Kreuz und Schlitz, unbedingt kleinen Elektroschraubendreher, der in eine Lüsterklemme passt.
  • Inbus und Torxsatz, entweder Aufsätze für die Knarre oder als Einzelsatz.
  • Feinmechanikersatz: Torx, Kreuz, Schlitz, Inbus.
  • Zangen: Wasserpumpenzange, Spitzzange, Grippzange, Sicherungsringzange, Seitenschneider und / oder große Kneifzange.
  • Feilen: 250 mm mit mittlerem Hieb und 120 mm mit feinem Hieb, Schleifpapier verschiedener Körungen.
  • Drahtbüste, klein und eine große.
  • Metallsäge mit HSS-Blättern (eventuell eine kleine eine große).
  • Montiereisen für Reifen, Reifendruckprüfer
  • Multimeter
  • kleinen Lötbrenner (um etwas zu erwärmen, z. B. Schraube)
  • Gewindeschneider M3 – M10 mit den entsprechenden Bohrern.
  • (Gewindeloch = Gewinde × 0,8  z. B. M6 × 0,8= 4,8 mm Bohrgröße).

Es gibt Gewindeschneidsätze, mit dem sich das Gewinde in einem Gang schneiden lassen. Gute Sätze beinhalten neben metrischen auch noch »Whitworth«-Gewindeschneider. 

Abschließend noch ein Hinweis:

Beim Einsatz von 220V Geräten wie, Bohrmaschine, Winkelschleifer etc. darauf achten, dass euer Wechselrichter für die Geräte genug Leistung hat.

Bei Akkugeräten Ladegerät nicht vergessen!

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