Bergewerkzeug
Von Brechstange bis Winde.
Hydraulik-Stempelheber mit Verlängerung, Teflondruckplatte, Abschleppseile und Sandbleche, elektrische Kettensäge, Brechstange, Nageleisen, eine richtige Bausandschaufel, einen Gartenspaten und eine Spitzhacke.
Hydraulik-Wagenheber.
Wir haben zwei Wagenheber an Bord. Einen hydraulischen 12 t Heber und einen hydraulischen / pneumatischen 20 t Heber mit 55 cm Hubhöhe. Beide Heber lassen sich mittels Verlängerungsadapter auf eine Hubhöhe von 1 m umrüsten.
Unbedingt darauf achten, dass der Heber auch das vollbeladene Fahrzeug auf eine Höhe anheben kann, um ein Rad zu wechseln.
Am besten vorher ausprobieren.
Wichtig sind auch Unterlegplatten aus Hartholz oder Kunststoff, wenn die Wagenheber auf weichen Untergründen zum Einsatz kommen.
Ich mag keine Stahlseile
und Ketten gehen gar nicht. Ein Abschleppseil sollte schon aus Sicherheitsgründen aus einer HighTec Kunstfaser bestehen. Wenn es reißt, fliegt auch nichts durch die Gegend.
Novoleen Seile sind aus einer HighTec Faser und belastbar wie ein Drahtseil nur 14 mal leichter. Dieses Seil hat geringste Dehnung, niedriges Gewicht und höchste Festigkeit. Mein Seil hat eine Bruchlast von 40 t. Diese Seile sind leider nicht ganz günstig.
Bei großen Fahrzeugen über 12 t sollte die Bruchlast nicht unter 35 t liegen. Bergegurt mit 56 t Bruchlast gibt es schon für unter 100 Euro.
Als Schäkel verwende ich einen Tauwerk Schäkel. Diese Schäkel sind bei gleicher Bruchlast 10 mal leichter als Metallschäkel. Das Verschließen und Öffnen geht ohne Werkzeug. Unter Last kann man den Schäkel nicht öffnen.



Tipp:
Jeder Knoten und jede Schlaufe verringert die Zugfestigkeit eines Seiles, das heißt: ein unter Zug stehendes Seil bricht am wahrscheinlichsten an einem Knoten oder Schlaufe.
Beispiel:
Wenn man einen Bergegurt, oder Seil um einen Baum legt und es dann durch eine Schlaufe legt, verringert sich die Bruchlast um fast die Hälfte.
Abhilfe schafft eine Rundschlinge mit Umlenkrolle. Speziell für die Seile in der Forstwirtschaft gibt es einen neuen Index, der die Bruchlast in diesen Fällen angibt. Kennzeichnung mit FTF Angabe ( Forest Tractive Force).
Sandbleche und Förderbandmatten
Wir haben zwei Sandbleche von Sandladder aus Dural Aluminium an Bord. Länge 2200 mm x 8 mm Stärke. Zusätzlich haben wir noch zwei Förderbandmatten 4000 mm x 500 mm mit dabei. Diese Matten lassen sich im Sand gut als Anfahrhilfe einsetzen. Bei matschigem Boden sind sie eher nicht so geeignet.


Elektrische Kettensäge?
Benzin Kettensägen haben den großen Nachteil, dass sie nicht anspringen wenn sie länger nicht benutzt wurden. Das hängt damit zusammen, das alter Kraftstoff ein häufiger Grund für Startschwierigkeiten ist. Gerade bei sehr langen Standzeiten verliert der Kraftstoff an Qualität und es sind immer mehrere Versuche notwendig, um die Kettensäge wieder zu starten. Bei Zweitaktern kann auch ein falsches Mischungsverhältnis zwischen Kraftstoff und Zweitaktmotorenöl dazu führen. Es kommt auch zu einer Art Verharzung des Treibstoffes im Vergaser. Das führt dazu, dass man den Vergaser ausbauen und reinigen muss. Alles viel zu viel Action im Gebrauchsfall.

Warum haben wir keine Winde?
Winden an einem 12 Tonner sind schon eine Herausforderung.
Elektrische Winden benötigen unter Volllast sehr hohe Ströme. Diese fallen dann an, wenn man sich festgefahren hat. 10 t E-Winden z.B. dürfen nur diese Last auf rollend horizontaler Ebene ziehen. Dabei beträgt die Stromaufnahme bis zu 330 A bei 24 V. Das leistet in den meisten Fällen keine Starterbatterie. Des Weiteren müssen hier Kabelquerschnitte von mind. 160mm² verlegt werden. Starterbatterien liegen meist zwischen 110 und 180 Ah mit einem max. Kaltstartstrom von ca. 1000A. Nach dem dritten Versuch ist die Starterbatterie „abgefackelt“. Man müsste also ein zweites Batteriepack mit ausreichend Leistung installieren. Dieses werden dann über ein elektronisches Trennrelais geladen.
Also Nächstes kommt dazu, dass die 9 t Zugkraft nicht ausreicht um einen festgefahrenen 12 Tonner frei zuziehen. Man benötigt zusätzlich eine 12 t Umlenkrolle um die Zugkraft zu erhöhen. Dadurch verkürzt sich die Seillänge um 50%. Bei einer max. Seillänge von ca. 25 m verbleiben noch 12,5 m. In diesem Umkreis muss dann ein entsprechender Ankerpunkt vorhanden sein.
Nicht zu vernachlässigen sind die Kosten. Einen zweiten Batteriesatz mit Aufnahme und Kabel, eine 12 t Umlenkrolle, eine Seilschlaufe usw..
Das ganze Equipment ist auch nicht leicht und muss auch seinen Platz finden.
Große elektrischen Fahrzeug – Industriewinden haben eine Hebelast von 6,5 t. Hier benötigt man schon eine doppelte Umlenkrolle (Flaschenzug) um die benötigte Kraft zu erhalten. Dabei steht dann aber nur noch ein Drittel der Seillänge zur Verfügung.
Die Chance, das man einen entsprechenden Ankerpunkt im Umkreis von 15 m findet ist für mich sehr klein.
Deshalb haben wir keine Winde.
Ausnahme:
Die Hydraulikwinde
Für LKW´s eignen sich meiner Meinung nach nur hydraulische Winden. Diese bringt aber zusätzliches Gewicht, einen Hydrauliktank und eine Menge Leitungen mit sich. In den meisten Fällen werden die fest verbauten Hydraulikwinden (z.B. Rettungsfahrzeuge, Armee Fahrzeuge) über den Nebenabtrieb versorgt. Diese Winden haben einen Auslass sowohl nach vorn wie nach hinten. Hierbei sind die Winden auf den Fahrzeugtype und sein Gewicht ausgelegt. Diese Winden besitzen Seilrollen bis zu 50 m. Diese komplette Ausstattung (Hydraulikpumpe, Hydraukliktank inkl. 60l Öl, Seiltrommel, Seilaugen usw), bringen dann schon mal locker 700 kg auf die Waage.