SA_Log 10…

Oskar unser Hotelier hatte heute wieder einen Tipp für uns. Den kannten wir aber schon. Deshalb beschlossen wir einen Spaziergang entlang der Küste bis zum Leuchtturm zu machen. Allzu weit weg wollten wir uns aber auch nicht bewegen, da wir immer hofften, Eduardo würde uns anrufen, um uns zu informieren, dass wir unsere Strixa abholen können. Doch auch heute passierte nichts mehr. Nur eine SMS kam noch rein, in der uns der Preis für die Hafen- und Zollgebühren genannt wurde. Diese sollten wir in bar, passend und in US Dollar mitbringen. Alles klar.

Wir gingen noch eine Kleinigkeit essen und dann zurück ins Hotel. Der nächste Morgen. Yeeha!! SMS von Eduardo alle Papiere vorhanden, um 14 Uhr sollen wir ins Büro kommen. Es geht los. Mit Claudia und Armin haben wir uns heute nicht verabredet, da jeder mit sich beschäftigt war um seine sieben Sachen wieder zusammen zu räumen, das Geld, wenn nicht schon aus Deutschland mitgebracht, zu organisieren und auszuchecken. Wir werden uns also erst im Büro treffen.

Den Vormittag verbrachten wir noch damit, einen SIM Karte für Südamerika zu organisieren. CLARO bietet so etwas an. Wir entscheiden uns für eine physische SIM Karte, da wir diese auch in unseren Router im Fahrzeug einstecken können. Es gibt auch eSIM. Diese wird dann elektronisch auf ein Handy geladen. Leider gilt dieser Vertrag nur für zwei Monate. Anschließend muss man zurück in den CLARO Shop und die Karte neu aufladen. Man hat uns die Möglichkeit eröffnet, die Karte auch per Mail nachzuladen

Wir waren früh gestartet und hatten somit noch Zeit. Alles ging schneller und einfacher als gedacht. Wir entschieden uns ein zweites spätes Frühstück einzunehmen, auch um die Zeit bis 14 Uhr tot zu schlagen. Außerdem werden wir sicherlich vor heute Abend nichts mehr zu Essen bekommen. Gesättigt gingen wir langsam Richtung Büro. Eduardo erwartete uns schon und man sah uns scheinbar die Vorfreude an. Wir bezahlten die ausstehenden Hafengebühren für unsere beiden Fahrzeuge und hielten bisschen Smalltalk. Über Gauchos, die mit einer Hand die Zügel ihres Pferdes halten und mit anderen einhändig eine Zigarette drehen. Männer!

endlich frei Zoll Uruguay

Wir waren sehr, sehr, sehr aufgeregt. Jetzt geht´s los. Zusammen mit Eduardo ging es in Richtung Hafen. An der Sicherheitskontrolle am Hafeneingang bekamen wir alle drei einen Besucherausweis. Detlef hatte seinen ja schon gestern bekommen. Mit ihm ging es dann durch eine Schranke auf das Hafengelände. Da unsere Fahrzeuge fast am anderen Ende des Geländes stehen, fuhren wir mir Eduardos Auto dort hin. Alle vier hielten wir Ausschau, um irgendwo unsere Fahrzeuge zu entdecken. Und plötzlich tauchten sie vor uns auf. Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie groß unsere Freude war unsere Fahrzeuge heil und im Ganzen vorzufinden. Lange hat es gedauert. Ganze sieben Tage. Eigentlich hätte es gereicht einen Tag vor Anlegen des Schiffes in Montevideo zu sein. Unser Schiff hatte dazu noch einen Tag Verspätung. Die Behörden brauchen mindestens drei Tage um das Fahrzeug frei zu geben. Aber das versuch mal richtig ab-/einzuschätzen. Wir waren lieber zu früh da.

Aber irgendwas ist ja immer…

Jeder von uns inspizierte erstmal ganz genau seine Wohnkabine. Detlef konnte gestern nur einen oberflächlichen Blich rein werfen. Gott sei Dank. Offensichtlich fehlt erst einmal nichts und es war auch nichts aufgebrochen. Die unterste Schublade unseres Küchenblocks und ein Fach im Schlafzimmer standen offen?!  Hmm? Von außen waren keine Gewalteinwirkungen zu sehen, nur das Siegel war aufgebrochen. Wir werden auf unserer Indoor-Kamera nachschauen was da los war.

Als nächstes stiegen wir in das Fahrerhaus. Auch hier war alles in Ordnung. Uns fiel ein Stein vom Herzen. Wir starten den Motor. „Läuft“ bei uns 😊

endlich frei Zoll Uruguay

Puerto Mercado Hotel
ok Zoll Montevideo

Eduardo bat uns, mit unseren Fahrzeugen hinter ihm her zu fahren. Wir müssen noch zum Hafenzoll, das sog. TIP (Temporary Import Permit) abholen. Es ist in etwa wie ein Reisepass für ein Fahrzeug und berechtigt eine Aufenthaltsdauer von einem Jahr in Uruguay. Wenn wir Uruguay verlassen, um weiter zu reisen, müssen wir an der Grenze das uruguayische TIP schließen lassen. Für das neue Einreiseland muss ein neues TIP erstellt werden. Und so weiter…

Man darf dieses Dokument unter gar keinen Umständen verlieren oder vergessen es abstempeln zu lassen. Im schlechtesten Fall fährst Du zur letzten Grenze zurück. Wenn dein TIP abgelaufen sein sollte bezahlst 20 Dollar/Tag Strafe für jeden überzogenen Tag. ☹ Das kann sich ganz schön läppern!

Wir haben uns ganz bewusst entschieden, hier vor Ort einen Agenten für all die bürokratischen Vorgänge zu nehmen. Dieses Geld ist gut angelegt. Alleine hätten wir das in 2 Tagen nicht hin bekommen, schon gar nicht, wenn man die Sprache nicht perfekt spricht. Abgesehen davon, haben die vor Ort immer die bessere Connection.  Wir sind für Eduardos Hilfe sehr froh.

„Jetzt seid ihr frei!“ meinte er. „Echt jetzt?“ Nicht zu glauben. Wir bedankten uns für die gute Betreuung und den tollen Job. Dann stiegen wir in unsere Fahrzeuge und fuhren los, erstmal um unsere restlichen Sachen zu holen. Die hatten wir heute Vormittag ja schon eingepackt und durften sie noch bis 18 Uhr unter Aufsicht im Hotel lassen. Detlef hielt mit Warnblicklicht direkt vor unserem Hotel und ich sprang schnell hinein um die beiden Rücksäcke heraus zu holen. Ich wollte gerade los, als mich der Portier ansprach und meinte: “Das haben wir noch im Zimmersafe gefunden!“  Scheiße! Wie blöd kann man eigentlich sein. Weder Detlef noch ich hatten heute Morgen vor Aufregung daran gedacht den Zimmersafe zu leeren. In ihm hatten wir Kamera, Geld und unsere Pässe deponiert. Das wär´s ja gewesen.

Zum Glück ist alles nochmal gut gegangen. Vielen Dank an das aufmerksame Hotelpersonal des Puerto Mercado.

Es bleibt spannend.

Ich werde berichten…

endlich frei Zoll Uruguay

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