Galiziens Küste und Santiago de Compostela

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Galiciens Küsten

Wir sind in Asturien am Playa de San Pedro (42.577224, -6.221065), nahe Cudillero. Hier werden wir die nächsten zwei Tage bleiben.

Morgen wollen wir zum Leuchtturm Faro de Cabo Ortegal (42.46135, -7.5296). Es ist der nördlichste Punkt auf dem spanischen Festland. Hier treffen die Biskaya und der Atlantische Ozean zusammen. Der Ort liegt an einem Nullmeridian. Nehmt einen Kompass mit, ihr werdet staunen!

Als wir ankamen, hatten wir Glück mit dem Wetter und eine gute Fernsicht. Es gab schöne Fotomotive und wir wollten den Sonnenuntergang beobachten und Nachtaufnahmen des Leuchtturms machen. Der Parkplatz leerte sich Zusehens und bald standen wir ganz allein hier, unsere Strixa eng an eine Felswand geschmiegt. So entscheiden wir uns, die Nacht über hier zu bleiben und am Morgen eventuell einen schönen Sonnenaufgang zu erleben. In der Nacht drehte das Wetter. Es wurde neblig und im Dunklen konnten wir sehen, wie der Lichtkegel des Leuchtturms immer wieder unser Auto streifte (wie in einem schlechten Horrorfilm). Es stürmte außerdem noch und unser Auto wurde hin und her geschaukelt. Einerseits finde ich das ja immer sehr gemütlich, andererseits überlegten wir doch kurz, das Auto umzuparken um sicherer zu stehen. Oben auf der Felswand lag nämlich ein riesiger Felsblock. Man, man, man! Wenn der ausgerechnet heute runter stürzt.

Alles gut gegangen. Der nächste Morgen begann mit einem tollen Sonnenaufgang. Es hatte sich gelohnt und auch die blaue Stunde war wunderschön.

Die nächsten fünf Tage haben wir an den unterschiedlichsten Stränden in der Nähe von Ferrol verbracht (43.33178, -8.16280 ; 43.557925, -8.283239) und nutzten das sehr gute Wetter aus. Wir hatten Sonne und die Temperaturen lagen bei 24-29 Grad.

Von hier ging es nach A Coruña, wir stellten wir unsere Strixa auf einem kleinen Parkplatz am Meer ab und luden dass Quad aus. Da für morgen Regen angesagt war, wollten wir den heutigen Tag noch für eine Stadtbesichtigung nutzen. Das Highlight in A Coruña ist der Herkulesturm, ein Leuchtturm. Er ist UNESCO Welterbe und der älteste noch funktionsfähige Leuchtturm der Welt. Durch seine quadratische Form ist er einzigartig. Erbaut wurde er von den Römern im 1ten Jahrhundert. 1788 leitete E. Giannini Umbaumaßnahmen ein. Picasso nannte ihn auch „Turm aus Karamell“.

Legende zum Turm ►

Der Nachmittag ging schnell vorbei und Hunger machte sich bemerkbar. Wir gingen in die Altstadt und suchten nach einem Fischrestaurant. Vorher mussten wir allerdings noch eine neue Glasscheibe für Detlefs Handy besorgen, sie hatte schon seit geraumer Zeit eine „Spiderapp“.

Das Essen im Restaurant war gut, aber nicht der Knaller. Wir hatten uns Reis mit Gambas und Pulpo bestellt. Es kam eine galizische Spezialität mit Reis und einer schwarzen Soße, wahrscheinlich mit Sepiatinte eingefärbt.  Ok, wenn man sich etwas anderes unter dem Bestellten vorstellt, kann der Koch ja nichts dafür. Wir genossen dennoch unser Essen, das Ambiente und die Atmosphäre der Altstadt. Man konnte so herrlich beobachten wer so alles vorüber schlenderte.

Nun stand Santiago de Compostela auf dem Plan. Ich freute mich schon sehr darauf die Hauptstadt von Galizien zu sehe. Bei Google Earth konnten wir schon sehen, dass es nicht ganz einfach sein wird, einen stadtnahen Stellplatz zu finden. Außerhalb von Santiago, auf einem Waldparkplatz, fanden wir dann den Platz den wir benötigten (42.53507, -8.33296). Mit dem Quad war es von hier nur eine knappe Viertelstunde bis in die Altstadt.

Wir standen geschützt, umringt von Büschen und Maronenbäumen! Detlef fragte gleich nach einer Tüte oder Tasche und ging erst einmal los Maronen sammeln. Er brachte wieder viel zu viele. Aber gut….

Das Wetter war uns gewogen und wir starteten in Richtung Altstadt. Nicht zu heiß, ein paar Wolken, angenehm für eine Stadtbesichtigung. Die Kathedrale von Santiago ist wunderdschön. Es riecht stark nach Weihrauch. Ein riesengroßer silberner Weihrauchbehälter an der Decke verströmt diesen Geruch. Wir wandelten durch die Kirche und ließen alles auf uns wirken. Ich zünde wieder eine Kerze für meine Familie an.

Wir tauchen ein in die Gassen von Santiago de Compostela und staunen über die vielen Pilger, Touristen und Einheimische. In einem kleinen Park lauschten wir den Klängen eines Straßenmusikanten mit einer Gitarre. Er spielte ein spanisch/mexikanisch Lied namens Mariachi Ay, Ay, Ay . Die Gäste in den umliegenden Cafes fingen an mitzusingen und manche tanzten sogar. Ich schunkelte ebenfalls ein bisschen zum Takt der Musik. Es war einfach ansteckend diese ausgelassene Stimmung.

Beim Schlendern durch die Gassen entdeckten wir die alte Markthalle, hier gab es viele kleine Restaurants mit kleinen Stehtischen und Barhockern. Man konnte allerlei Fisch, Muscheln und andere Tapas essen. Wir ergatterten einen der letzten beiden Tische und aßen vorzüglich. Miesmuscheln, Schweinebacke und Sushimi vom Lachs. Dazu Weißwein. Satt und zufrieden machten wir uns auf den Rückweg

Der nächste Morgen war Markttag. Wir standen früher auf als gewöhnlich, denn wir wollten unbedingt in die Markthalle Mercado de Aboastos mit seinen alten Granithallen am östlichen Stadtrand. Hier bekommt man an unzähligen Ständen alles was das Herz begehrt. Fisch, Muscheln, Gemüse, Geflügel, Wein, Käse, Obst u. v. a. m. Alles von lokalen Händlern. Es war um die Uhrzeit schon ein quirliges Treiben und wir tauchten ein. Wir kauften uns frisches Brot, Iberico Schinken und frische Eier, um anschließend gut zu frühstücken. Gestärkt starteten wir nach Vigo. Die letzte Stadt in Galizien die wir uns ansehen wollten. Ein galicisches Sprichwort sagt:“ In Vigo arbeitet man, Santiago betet man, in A Coruña lebt man.“

Es bleibt spannend.

Ich werde berichten…

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Karin Fleig-Tietgen

    Carolin, was Du/Ihr erlebt, ist einmalig und schön; dieses in Eurem Alter. Wenn Du dann 78 Jahre bist, so alt war ich, als ich Santiago per Fuß erlebte, denk' bitte an mich. Es war wirklich eine schöne Erfahrung. Ich wünsche Euch eine erlebnisreiche Weiterfahrt und Zeit, Karin

    1. Carolin

      Liebe Karin, Santiago empfängt seine Pilger ja angeblich so, wie sie es verdienen. So schreibt Hape Kerkeling zumindest in seinem Buch „ich bin dann mal weg..“. Ich hoffe, Du hattest traumhaftes Wetter. Ich freue mich, dass Du unsere Videos schaust und danke Dir für den netten Kommentar. Weiter viel Freude beim zuschauen, bleib gesund und pass auf Dich auf. LG Caro

  2. Mic

    Moin ihr zwei,

    bin wieder in den Blog eingestiegen. Aber gleich ans Ende gegangen. Die früheren Folgen Erde ich mit zu Gemüte führen, wenn ich alleine Richtung Spanien unterwegs bin. 

    @Caro: einfach schön zu lesen. Aber ich brauche etwas Ruhe um es zu genießen. Ich denke die bekomme ich ab nächster Woche 😉

    Ich melde mich,

    Ciao Micha

     

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