Backpacking liegt voll im Trend und Viele sind versucht, sich einen Rucksack zu kaufen und los zu reisen.
Doch bevor ich zu den Dingen komme die man beachten sollte, kurz, wie ich zum Backpacking gekommen bin.
1979 habe ich meine erste Flugreise gemacht. Ich bin damals mit einer großen Sporttasche pauschal nach Tunesien gereist. Während dieses zweiwöchigen Urlaubs habe ich nach einer Woche festgestellt, dass Pauschalurlaub nichts für mich ist und ich habe die zweite Woche auf einer Wüstentour verbracht. Von 1980 bis 1983 machte ich einen Segeltörn durch die Malediven, eine Geländewagentour und eine Wohnmobilreise durch die USA.
Als ich 1983 meinen ersten echten Rucksackurlaub nach Ägypten gemacht habe, gab es den Begriff »Backpacker« im Deutschen noch nicht und ein Trend war es auch noch nicht. Es waren Aussteiger und Leute, die kein Geld hatten, um sich einen »richtigen« Urlaub zu leisten. Ich wollte Ägypten bereisen und das fernab vom Tourismus. So war meine Entscheidung fürs Backpacking getroffen. So ganz sicher war ich mir nicht, wie das gehen sollte. Für fünf Wochen alles in diesem kleinen Ding unterzubringen. Ich besorgte mir einen gebrauchten Rucksack mit Alutragegestell und los ging´s. Ich hatte null Erfahrung mit Rucksackreisen und Informationen dazu gab es nur wenige. So machte ich einige bittere Erfahrungen mit meinem Alurucksack. Das Tragestell ließ sich nicht richtig einstellen und drückte so am Becken, dass es Scheuerstellen gab. Gepackt war er auch nicht richtig und war für fünf Wochen zu klein. Was aber das Erlebnis, frei zu reisen, in keinster Weise schmälerte.
Der nächste Urlaub 1985 sollte für sieben Wochen durch Brasilien gehen. Dafür musste ein richtiger Rucksack her. Entschieden habe ich mich damals für einen Kofferrucksack von »Vaude«. Das Teil war relativ neu auf dem Markt und teuer. Diese Entscheidung habe ich niemals bereut. Der Rucksack hat mich über 20 Jahre in meinen Jahresurlauben um die halbe Welt begleitet. Selbst nach diesen 20 Jahren ist der Rucksack noch tadellos in Form. Einen Neuen habe ich nur gekauft, weil wir zwischenzeitlich nach den Backpackertouren auch mal in hochpreisigen Hotels unterwegs waren und meine Frau der Meinung war: »Mit diesem schäbigen Ding kannst du nicht mehr reisen«.
Die Entscheidung für Individualreisen
mit dem Rucksack ist vielfältig und man sollte sich vorher Gedanken machen, für welchen Zweck der Rucksack angeschafft werden soll. Möchte ich Backpacken oder Trekken? Hier gibt es große Unterschiede, was den Rucksack anbelangt.
Kann ich meine Ansprüche reduzieren oder muss doch noch ein Beautycase mit? Im Wesentlichen sollte alles in den Rucksack passen, denn zusätzliche Taschen sind ein Widerspruch zum unbeschwerten Reisen mit dem Rucksack. Die Ausnahme seht ihr an dem Bild meiner Frau. In diesem unserem Fall befand sich die Fotoausrüstung in dem roten Tagesrucksack. Gute Sachen passen zwar in jeden Rucksack, sehen aber nach dem Auspacken etwas mitgenommen aus. Man kann ja noch ein Reisebügeleisen mitnehmen 🙂 . Auch sollte man sich fragen: »Möchte ich mit 20 kg Gewicht auf dem Rücken bei Hitze oder Kälte durch die Gegend laufen?« Es gibt natürlich auch gemäßigte Gegenden, aber die 20 kg bleiben. Reichen mir zwei Paar Schuhe, eines an den Füßen das andere im oder am Rucksack? Dazu kommt noch, dass man unter Umständen in eine andere Szene eintaucht und ist die dann meine? Wer mit dem Partner reist, sollte diese Entscheidung auf keinen Fall alleine treffen, sonst kann der Urlaub zum Horrortrip werden.