Laos

1997

Den Mekong vom Goldenen Dreieck flussabwärts.

 1997 war eine Einreise als Backpacker eigentlich nicht möglich. Es gab im Prinzip nur zwei Möglichkeiten. Mit einer offiziellen staatlichen Agentur oder durch Korruption an der Grenze. Wir verdanken unsere Einreise dem glücklichen Umstand, dass ich für eine oberste Landesbehörde arbeitete. So konnten wir als offizielle Kulturbeobachter einreisen.

Im Sommer 1997 reisten mein Freund und ich mit zwei offiziellen Visa für Laos in der Tasche erstmal in den Norden von Thailand. In Chiang Rai bestiegen wir den Bus der uns zum Goldene Dreieck brachte.  Von hier gab es eine Bootsverbindung über dem Mekong nach Laos. Zum damaligen Zeitpunkt gab es nur zwei Grenzübergänge. Sibounheuang im Norden und Vientiane im Süden. Da wir erst am nächsten Tag nach Laos übersetzen wollten, machte wir es uns unten am Mekong gemütlich. Am Nachmittag lernten wir am Ufer eine Thai-Familie kennen, die uns zu sich nach Hause einlud. Auf der Ladefläche ihres Pickups ging es bis an die Burmesische Grenze nach Mae Sai. Am nächsten Morgen ging es sehr früh zurück, denn die Boote fahren nur zweimal am Tag.  So passierten wir offiziell den Grenzübergang in Sibounheuang am Goldenen Dreieck. Ich erinnere mich noch gut an den verwirrten Gesichtsausdruck des Grenzer über unsere offiziellen Visa. Vom Tourismus war Laos damals noch weit entfernt und jeder Nichtasiat wurde stets misstrauisch gemustert. Von Sibounheuang fuhren wir mit drei weiteren Backpackern im Bauch eines Frachtbootes drei Tage den Mekong flussabwärts nach Luang Prabang. Der erste Übernachtungsstop war auf einer Sandbank im Mekong. Am nächsten Tag erreichten wir Pakbeng. 1997 war Pakbeng in der Regenzeit nur über den Fluss zu erreichen und zu diesem Zeitpunkt noch Umschlagplatz für Opium aus den Bergen des Hinterlandes. Am dritten Tag erreichten wir Luang Prabang.  Luang Prabang  ist heute Weltkulturerbe und für mich einer der schönsten Orte in Indochina. Hier bekamen wir von einen  einheimischen Opiumhändler einen Tipp. Oben in den Bergen von Vang Vieng wird nach wie vor noch Opium angebaut wird. Mit einer vagen Ortsbeschreibung machten wir uns mit einem Überlandbus auf den Weg nach Vang Vieng. Hier angekommen, begannen wir herauszufinden, wo dieser Ort lag. Wir mieteten uns in einem kleinen Guesthouse ein und fragten den Wirt nach dem Weg. Er schüttelte nur mit dem Kopf. Denn 1997 war der Anbau von Opium in Laos schon lange offiziell verboten und niemand wollte irgend welchen Fremden erzählen wo die Mohnplantagen in den Bergen leigen. Am nächsten Tag trafen wir zwei Amerikaner, die auf der gleichen Suche waren, nur mit mehr Erfolg. Sie hatten einen Guide gefunden, der uns gegen US Dollars zu dem Dorf führen würde. Nach einem sechsstündigen Gewaltmarsch durch den laotischen Dschungel erreichten wir gegen Mittag das Dorf. Wir schafften es gerade noch vor Einbruch der Dunkelheit wieder zurück in Vang Vieng zu sein.

In dem kleinen Guesthouse hatte ma natürlich erfahren wo wir gewesen sind. Man legte uns nahe Stillschweigen über diesen Ort zu bewahren. Dieser Bitte kamen wir gerne nach, denn die Klaschnikov stand sichtbar im Glasschrank.

Nach diesem aufregenden Erlebnis traten wir auf der Ladefläche eines LKW´s unser Weiterreise nach Vientiane an. In Vientiane gab es damals die einzige Brücke nach Thailand.

Meine Frau wollte dieses wunderschöne Land auch kennenlernen. So bereisten wir Laos auf den Wegen von 1996 ein zweites Mal. Zwischen meinem ersten und dem zweiten Besuch lagen 12 Jahre und der Tourismus hatte Einzug gehalten. Alles hatte sich total verändert, was der Faszination des Landes keinen Abbruch tut. Es ist immer noch eines der schönsten Länder in Indochina.

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