Expedition und Weltreisemobile mit MPT Reifen und 20-Zoll-Sprengring Felgen
Warum 20 Zoll Sprengringfelgen?
Sprengringfelgen und Offroadreifen sind kein Standard und auch nicht gleich um die Ecke beim Reifenhändler zu bekommen. Dazu kommt das die Preise deutlich über einer Standardbereifung in 22,5 Zoll liegen.
Offroad-Reifen z. B. in den Dimensionen 365/80, 365/85 oder R 14.00 liegen derzeit zwischen 500 und 1000 Euro pro Stück, je nach Hersteller. Neue Felgen 10.00 × 20 (Kronprinz) liegen zzt. bei 500 Euro.
Bei den Standardfelgen in 22,5 Zoll sieht das anders aus. Die Felgen kosten weniger als die Hälfte und sind überall auf der Welt zu beschaffen. Reifen in 22,5 kosten im Durchschnitt auch nur die Hälfte.
MPT Reifen haben in den meisten Fällen 20 Zoll und sehr grobe Profile. Die 20 Zoll Sprengringfelgen bieten zudem noch die Möglichkeit den Reifen relativ einfach selbst zu wechseln.
Welche Lösung ist die Beste?
Das stellt sich machmal erst viel später heraus. Unsere Erkenntisse findet ihr in diesem Beitrag.
Die Fragen am Anfang.
Für welchen Untergrund sollen die Pneus eingesetzt werden? Straße, Sand, Schlamm, Schnee oder nur Piste und Straße. Dazu kommen noch die Anforderungen des TÜV´s, unbedingt vorher erkundigen, was ihr auf eurem Fahrzeug eingetragen bekommt. Ein wichtiger Punkt ist die Einpresstiefe der Felge. Welche ET ist für euer Fahrzeug zugelassen.
Was waren meine Anforderungen?
Ich wollte mehr Bodenfreiheit, einen Offroader und die Möglichkeit einen Reifentausch unterwegs selbst vornehmen zu können. Ich wollte keine Umbauten am Fahrzeug, wie das bei den 14.00ern der Fall gewesen wäre. (Hier müssen in manchen Fällen die Radabdeckungen ausgeschnitten oder geändert werden).
Info:
14:00 Reifen werden vom TÜV eingetragen, wenn die Abdeckung und Freigängigkeit gegeben ist. Aber Vorsicht, erkundigt euch bei eurem Fahrzeughersteller ob eure Achsen 14:00 vertagen. 14:00 sollten nur auf Fahrzeugen verbaut werden die 14 T zul. Gesamtgw. oder mehr haben. Da die Achsen kleiner Fahrzeuge für die hohen Belastungen nicht ausgelegt sind. ( sie belasten die Gelenkwellen, Tragringe, Lenkung, Radlager und Bremsen schwer.)
Die erste Wahl war ein Baustellenprofil, weil leiser bei Fahren. MPT-Reifen (Multi-Purpose Reifen) sind oft sehr laut und kommen in den meisten Fällen selten zum Einsatz. Bei einer Weltreise fährt man zu 80 % Straße und mehr oder weniger auf befestigten Pisten.
Bei meinen Recherchen stellte sich heraus, dass mehr Bodenfreiheit mit einem Baustellenprofil in 22,5 Zoll nicht zu erreichen war, wenn die Breite wenigstens 360mm sein sollte. Es gibt zwar Reifen in 22,5 Zoll, die meinen Anforderungen entsprachen, diese Reifen sind dann im außereuropäischen Ausland schwierig oder gar nicht zu beschaffen. Mit einer 22,5er Bereifung war eine höhere Bodenfreit nicht zu realisieren, 12.00 auf 22,5 Felgen, haben einen Durchmesser von 110 cm. Dieser Durchmesser wäre durchausgegangen, aber die Reifen waren mir zu schmal. Der einzige breitere Reifen in 22,5 war der 385/65 R 22,5. Der hat aber nur einen Durchmesser von 109 cm. Bei den 22,5 kommt ein wichtiger Punkt zum Tragen. Sie lassen sich unterwegs nur mit einer Maschine von der Felge ziehen.
Damit stand fest, 20 Zoll Sprengringfelgen mit den entsprechenden Reifen.
Bei der Umstellung auf Einzelbereifung ist unbedingt auf die benötigte Traglast der Reifen zu achten.
Sprengringfelgen gibt es neu oder gebraucht aus Armee bzw. Bundeswehrbeständen. Man findet sie bei diversen Händlern im Internet. (Ich habe meine Reifenausrüstung bei Corint Reifen gekauft).
Bei gebrauchten Sprengring Felgen sollte man auf folgendes achten:
Die Felgen gibt es schlauch und schlauchlos und jeweils als Variante V und W. Diese Bezeichnung steht für die Traglast der Felge. Die V-Felge hat eine Traglast von 4,25 t. W-Felgen haben eine Traglast von 5,0 t. Es gibt auch noch Felgen mit Traglastindex 4,5 t und 4,75 t. Meines Wissens hat die Bundeswehr nur Felgen in die Varianten V 4,25 t und W 5,0 t verbaut.
Bei gebrauchten Felgen unbedingt darauf achten, dass alle drei Teile der Felge den gleichen Traglastindex haben. Für unser Fahrzeug benötigen wir die W-Felgen. Bei der Bundeswehr sind diese Felgen z.B. auf dem MAN Kat oder Fuchspanzer verbaut worden.
Im Internet gibt es mehrere Anbieter von gebrauchten Reifen der o.g. Profile. Ein Teil dieser Reifen stammt aus Lagerbeständen der Bundeswehr. Diese Reifen sind dann älter als 4 Jahre und haben zwischen 80 und 90% Profiltiefe. Wenn man Glück hat, bekommt man fast neue.
Conti HCS 365/85/20
Für mich der beste Offroad Reifen am Markt.
Continental HCS 365/85/20 (Durchmesser 116 cm). Der Conti HCS ist ein reiner Off Road Reifen, der trotz seines groben Profils sehr laufruhig ist und bei Nässe eine sehr gute Haftung aufweist. Dadurch lässt sich der Reifen auch problemlos auf der Straße fahren. In dem meisten Fällen ist das Verhältnis Straße / Gelände 80 zu 20.
Dieser Beitrag hat 3 Kommentare
Hallo Detlef,
ihr habt doch das Fahrzeug auf 15t abgelastet, dann sollte es doch eigentlich ausreichen. Ich habe einen SK1729 und V Felgen (wusste ich vor Kauf der Felgen nicht, dass es auch W Varianten gibt) Wenn ich meinen LKW auf 12-13t ablaste, sollte der TÜV doch nicht dagegen sagen können.
Gruß Thomas
Hallo Detlev,
wie du geschrieben hast, gibt es die Felgen in Variante V und W. Hätte bei Dir die Variante mit V nicht auch ausgereicht, du hast doch hinten sicherlich keine Achslast von über 9t. ?
Übrigens hast Du deine Webseite sehr schön erneuert. 🙂
Viele Grüße, Thomas
Hallo Thomas, es zählt das Gesamtgewicht des Fahrzeuges. Bei uns 18t, da reichen die V Felgen dem Tüv nicht.
Gruß Detlef