Zuerst solltet ihr euch einige Fragen beantworten:

Welche Art von Rucksackurlaub will ich unternehmen?

Trekking oder Backpacking?

Wie viel Gewicht kann oder will ich tragen?

Wie groß darf oder muss mein Rucksack sein. (reduziertes Reisen)?

Ist Rucksackurlaub überhaupt etwas für mich, oder folge ich nur einem Trend?

Worin unterscheiden sich Trekking und Backpacking. 

Der Trekking Rucksack

ist meist in drei Bereiche gegliedert. Das Hauptfach wird meist mit einem Zwischenboden in ein oberes Haupt-und ein  Bodenfach unterteilt. Bei vielen Modellen lässt sich der Zwischenboden öffnen. Das Deckelfach kann man in den meisten Fällen durch Reißverschlüsse unterteilen Die meisten Trekkingrucksäcke verfügen dazu noch über frontale und seitliche Reißverschlussöffnungen, die den Zugang zur Ausrüstung erleichtern. 

Backpacker-Rucksack, zwei Varianten: 

1.  Ergonomisch geschnittener Tourenrucksack , der sich auch für längere Touren eignet (ist nah am Trekkingrucksack).

2.  Der Kofferrucksack, lässt sich leicht aufklappen und ist schnell zu be- und entladen. Er ist aber für längere Wanderungen nur bedingt geeignet. Da Kofferrucksäcke kaum Schlaufen und Gurte haben, sind sie einerseits leichter in öffentlichen Verkehrsmitteln zu befördern, andererseits aber läßt sich an ihnen außen schlecht zusätzliche Ausrüstung befestigen.

Zwischenzeitlich gibt es Backpacking-Rucksäcke, die im unteren Bereich Rollen integriert haben, ähnlich dem Prinzip eines Rollis. Das hat den Vorteil, dass man den Rucksack auch mal hinter sich herziehen kann, z. B. auf dem Flughafengelände oder auf gut befestigten Wegen.

Ein sinnvolles Zubehör bei Trekking-Rucksäcken sind die Daypacks. Sie können einfach per Zipper vom Rucksack getrennt werden und für eintägige Wanderungen mitgenommen werden. Ansonsten bieten sie ein zusätzliches Stau-Fach am Rucksack.

Rucksack-Ergonomie

Nicht jedem passt jeder Rucksack. Da jeder einen anderen Körperbau hat und ob er für Frauen, Männer oder Kinder geeignet sein soll. Es gibt spezielle Rucksäcke für Frauen, die meisten Rucksäcke sind jedoch Unisex. Vor dem Kauf sollte man sich darüber im Klaren sein, welches Trägersystem, welche Trageeigenschaften und für welche Einsatzbestimmungen der Rucksack verwendet werden soll.

Rückenlänge

Generell gilt: 

Rucksäcke sollten niemals höher als die Oberkante der Schulterblätter und niemals tiefer als die Oberkante eures Beckenknochens sitzen. Als Ausnahme gilt das Verstauen des Schlafsacks auf dem Deckelfach, da ein Schlafsack doch viel Raum im Rucksack einnimmt. Achtet beim Kauf darauf, dass der Rucksack eine Einstellmöglichkeit für die Rückenlänge bietet. Hier kann man dann zwischen drei bis acht Einstellmöglichkeiten wählen.

Trägersysteme sind für die Übertragung der Last auf die Schulter- und Hüftgurte zuständig. Das Tragesystem besteht bei guten Rucksäcken aus einer Kunststoff-Rahmenkonstruktion. Bei manchen Modellen besteht die Konstruktion aus Aluminium, das jedoch zum Brechen neigt. Ebenfalls solltet ihr auf eine gute Polsterung der Schulter- und Beckengurte achten. Das gilt besonders bei Trekking-Rucksäcken.

Materialien:

Als Materialien werden häufig Polyester und Polyurethan eingesetzt. Wichtig ist hier besonders die Unterscheidung zwischen wasserabweisend und wasserdicht. Egal, ob es sich um den besten Trekking-Rucksack handelt oder nicht. Wasserdichte Rucksäcke gibt es aus meiner Sicht nicht, wenn ihr einen wasserdichten Rucksack benötigt, solltet ihr euch mit Produkten von »Ortlieb« bekannt machen. Diese Rucksäcke bieten jedoch keinerlei Tragekomfort. Indes gibt es für alle Rucksacktypen wasserdichte Regenhüllen.

Goodies:

Einige Goodies sind dann doch unerlässlich, wie z. B. Befestigungsmöglichkeiten für Schuhe, Zelt und Wanderstöcke, sowie Kompressionsgurte, um das Rucksackvolumen optimal anpassen zu können. Alle Goodies bringen aber auch wieder Gewicht mit sich, hier sollte man abwägen, was man wirklich braucht.

Da man ja vielleicht auch Reisen mit dem Flugzeug unternimmt, ist es manchmal sinnvoll, den Rucksack vor dem Check-in in eine Schutzhülle zu verpacken. Ich habe mir das immer gespart, denn oft kommt es vor, dass sich die Schutzhüllen auf den Transportbändern verhaken. Einige Rucksäcke haben Taschen, in denen sich die Tragegurte verstecken lassen, sodass sie nirgendwo hängen bleiben können. Dieses Prinzip findet man vorrangig bei Kofferrucksäcken.

Wichtig ist, vor dem Kauf die Rückenlänge zu ermitteln. Gemessen wird hier der Abstand zwischen der Oberkante des Schulterblatts und der Oberkante des Beckenknochens. Rückenlängen sind in drei Kategorien eingeteilt:

• kurz: 40–49 cm

• mittel: 50–57 cm

• lang: 58–69 cm

Beim Kauf in einem Geschäft sollte man den Rucksack vor Ort mit ausreichend Gewicht füllen und ihn zur Probe eine Zeit lang tragen. Beim Online-Kauf gilt für zu Hause das Gleiche, andernfalls schickt ihn zurück. 

Packgewicht: 

Faustregel: das Gewicht sollte ein Viertel, also 20 % bis 25 % eures Körpergewichts nicht überschreiten. Für Kinder gilt: niemals mehr als 10 % des eigenen Körpergewichts. Ein Backpacker-Rucksack kann auch gerne robuster sein und mehr Liter fassen und somit auch schwer sein. Bei Trekking-Rucksäcken solltet ihr über eine Leichtpackweise nachdenken, denn auf langen Strecken zählt jedes Kilogramm.

Welcher Rucksack ist der Beste? 

Die Frage lässt sich nur schwer beantworten, da die individuellen Anforderungen zu verschieden sind. Um sich hier eine Entscheidungshilfe zu verschaffen, empfehle ich, nach Tests im Internet zu googlen. Ausschlaggebend ist natürlich die Ausstattung, ihr solltet aber keinen Rucksack kaufen, nur weil er super Bewertungen hat, er muss zu euch passen und angenehm zu tragen sein. Die Designfrage sollte nur minimalen Einfluss auf den Kauf haben.

Tipps: 

Testet das Gewicht des Rucksacks, bevor ihr startet. Packt euren Rucksack so, wie ihr ihn auch auf die Reise mitnehmen möchtet, schnallt ihn euch um und geht für etwa 15 Minuten spazieren. Wenn der Rücken schon nach kurzer Zeit schmerzt oder die Gurte scheuern, dann solltet ihr ihn neu einstellen und gegebenenfalls umpacken.

Sicherung des Rucksacks: 

Da Rucksäcke meist aus leichten Materialen bestehen, ist eine effektive Sicherung schlecht möglich. Mit einem scharfen Messer lässt sich jeder Rucksack in Sekunden öffnen. Ich hatte trotzdem immer eine Kette mit einem Vorhängeschloss dabei um den Rucksack z. B. am Bett oder an einem Heizungsrohr anzuketten. Dies hat einen abschreckenden Effekt und ein Dieb müsste den Rucksack vor Ort durchstöbern.

Abschließend noch ein paar Info Links zu YouTube

Rucksack richtig packen

Wie sitzt der Rucksack richtig

Packliste

Liste namhaften Hersteller:

Montane, Quechua, Vaude, The North Face, Salewa, Mountain Hardwear, High PeakArc’teryx, High Peak, Berghaus, Bergans, Exped, Lowe Alpine, Salomon, McKinley, Marmot, Mammut, Jack Wolfskin, Deuter, Fjällräven, Tatonka

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