Log 13 

Atlantik und der Nationalpark Picos de Europa

19.09.

Wir setzten unsere Route fort, in Richtung Küste.

An einem Rastplatz bei Calahorra machten wir eine kurze Kaffeepause mit Siesta. Wie nach jeder Kaffeepause macht Detlef immer noch eine Sichtkontrolle am Fahrzeug. Wir mussten feststellen, dass vorn links ein Ölfleck unter dem Fahrerhaus war. Aber von wo kam es? Ein Gewebeschlauch am Lenkgetriebe war verschlissen und leckte jetzt. Wir hatten definitiv keine Servoöl dabei und heute ist Sonntag. Mist, verflixter!

Detlef blieb entspannt und tauschte zuerst mal den porösen Schlauch. Dazu mussten wir das restliche Servoöl ablassen und auffangen. Die Stelle war schmal und schlecht zugänglich. Nach einiger Fummelei war es dann aber geschafft. Das aufgefangene Öl kippten wir zurück in’s System, in der Hoffnung es würde ausreichen. Motor kurz an, Messstab ‚rein. Und? Natürlich zu wenig! Glücklicherweise lag der Rastplatz kurz hinter einem Industriegebiet. Wir hatten es im Vorbeifahren bemerkt.

Das bedeutet also, das ist dann unser Stellplatz für die Nacht. Hinter Norman Bates Hotel😱

Noch vor dem Frühstück ist Detlef mit dem Quad in’s Industriegebiet gefahren um Servoöl zu kaufen. Glücklicherweise war ein Citröenhändler nicht weit. Wir füllten also das fehlende Öl im System auf und frühstückten. In dem Gewerbegebiet gab es auch einen großen Supermarkt. Wir fuhren dann noch einmal gemeinsam nach dem Frühstück dort hin. Wir mussten unsere Bestände mal wieder auffüllen. Zurück am Lkw verstauten wir alles und weiter ging es in Richtung Santander.

Auf dem Weg an’s Meer, zwischen Torremontalba und Briones, fuhren wir ein Stück die Weinstraße entlang. Es war die Rioja Weingegend. Es war kein schöner Tag. Es regnete und war kühl. Seit langer Zeit trug ich mal wieder eine lange Hose und einen leichten Pulli. Zum Fahren war es aber angenehm.

Nach einem langen Tag mit vielen kleinen Problemen unter anderem bei der Fahrtrichtungsentscheidung, erreichten wir am frühen Abend den kleinen Strand Playa de Usgo (43.437811, -4.000936).

Den heutigen Tag verbrachten wir am Strand, wenn es nicht geregnet hat. Zwischendurch beobachteten wir zwei Surfer und ich kam mit einer jungen Frau in’s Gespräch. Sie würde hier wohnen und ist Physiotherapeutin in Santander. „Lucky you!“ wohnt hier, wo andere Urlaub machen! Ist das zu fassen!

Es begann sich einzuregnen und wir verkrochen uns in unser Schneckenhaus. In einer Regenpause rief jemand vor unserem Auto meinen Namen?  Es war Delia, die Physiotherapeutin und brachte mir eine große Schale mit Heidelbeeren. Sie hätte von einem Patienten drei Kilo geschenkt bekommen und wenn ich sie mag könnte ich die Schale bekommen. “ Sehr, sehr gern. Für mein Müsli. Vielen lieben Dank.“

Ich hoffe, dass wir uns morgen früh noch einmal sehen. Ich wollte ihr noch einen „Steinkautz“ schenken.

Am nächsten Morgen immer noch Regen. Daher beschließen wir weiter in Richtung Picos de Europa zu fahren. Von Delia hatte ich gestern einen Tipp bekommen. Der Lagos de Caravango soll sehr schön sein. Er liegt im Picos de Europa Nationalpark. Wir brachen früh auf vom Playa de Usgo. Auf dem Weg zum See musste ich feststellen, dass ich eine Ausfahrt verpasst hatte, weshalb wir jetzt auf einer Route durch den Nationalpark waren. Macht nix! Schauen wir mal, was uns dort erwartet. Der Weg führte, wie in den Pyrenäen, hinauf in die Berge. Diesmal aber auf asphaltierten Straßen. Für mich war es psychisch anstrengend, Diese engen Passagen und Motorradfahrer die die Kurven schneiden. Nach den letzten Ereignissen hatte ICH auch ein wenig das Vertrauen in unsere Señora verloren. Immer in Gedanken, hoffentlich passiert jetzt nichts.

Der eingeschlagene Weg endete auf einem Passparkplatz, da die Abfahrt durch das nächste Dorf gesperrt war. Also, den gleichen Weg zurück. Och nö!

Unten angekommen übernachten wir auf einem Stellplatz in Moñigo, der Einstieg zum Lagos de Covadonga (43.315824, -5.069705).

Heute Morgen sollte es zum Lagos Covadonga gehen. Vorgestern habe ich den Tipp von Dalia bekommen. Sie hat mir auch gesagt, dass man nur mit dem Bus oder einem Sammeltaxi nach oben fahren kann. Keine Autos, keine Motorräder. Also bestiegen wir ein Sammeltaxi und fuhren ca. 20 Minuten bis nach oben. Auf dem Weg dorthin haben wir privat Pkw’s und Motorräder gesehen. Wir verstanden aber, warum wir mit unserem Lkw nicht hochfahren sollten. Steigungen von 15%, engere Kehren und viel zu schmale Straßen wären noch das kleinste Problem. Die Reisebusse aber schon. Aufeinandertreffen mit ihnen an der falschen Stelle bedeutete Stillstand, nichts ginge mehr und die Busfahrer haben wenig Zeit und Verständnis.

Wir hatten oben leider nur 45 Minuten Zeit. Das ist eigentlich gar nicht unser Ding, aber diesmal unumgänglich. Bevor wir unten den Parkplatz erreichten, stiegen wir an der Basilica de Santa Maria la Real de Covadonga aus.

Sie ist ein neuromanisches Gotteshaus und steht an der Stelle, an der 1777 eine Kirche in Flammen aufging. 1877 erfolgte die Grundsteinlegung der heutigen Basilika. 1901 bekam sie den Status einer Basilika.  Neben der Basilika ist die Santa Cueva, eine heilige Höhle, die der Jungfrau Maria gewidmet ist.

Wir unternahmen eine ausgiebige Besichtigung.  Wie immer in Kirchen, wenn ich die Möglichkeit habe, zünde ich für meine Familie eine Kerze und bitte um Schutz und Gesundheit. So auch hier. In der Basilika fand gerade eine Messe statt. Ich stellte mich an die Seite und lauschte andächtig der Predigt und dem Gesang. Wunderschön💗

Den letzten Teil zurück zum Parkplatz gingen wir zu Fuß. Es war angenehm durch den Wald zu laufen. Zurück am Auto verstauten wir alle unsere Sachen und machten uns auf in Richtung Galizien.

Berge ade!

Es bleibt spannend.

ich werde berichten…

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