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Gestern hat ein sehr nettes Pärchen aus der Schweiz über unsere Homepage Kontakt mit uns aufgenommen. Sie haben einen Tag nach uns ihr Auto in den Hamburger Hafen gebracht und auch nach Montevideo verschifft. Wir haben uns für den Nachmittag zum Kaffee trinken verabredet. Wir kamen schnell ins Gespräch und verabredeten uns auch gleich noch zum Abendessen. Bei einem leckeren Lumo (=Filetsteak) vom Asado (= Grill) verabredeten wir uns gleich wieder für den nächsten Tag. Ich hatte für uns den Plan erstellt zum Palacio Legislativo und Mercado agricular zu fahren. Claudia und Armin klinkten sich gleich mit ein. 10 Uhr morgen früh vor unserem Hotel.

 

Wir hatten uns inzwischen eine Bus APP runtergeladen. So konnten wir gut sehen, welcher Bus wohin fährt. Eine Fahrt kostet hier ca. 1,50 € pro Person.

So ließen wir  uns von einer Station zur anderen kutschieren und konnten dadurch viele interessante Eindrücke von Montevideo gewinnen. Der Tag verging schnell. Wir haben in einem Mercado Kaffee getrunken und noch etwas Obst und Gemüse für unser Frühstück eingekauft. Zum Abschluss landeten wir, ungewollt, im Botanischen Garten. Wunderschön angelegt mit, für uns, ausgefallenen Bäumen und Sträuchern. Zum ersten Mal habe ich einen Hortensienbaum gesehen. Der Schatten unter den Bäumen war angenehm, denn die Temperaturen lagen heute schon bei 19 Grad. Hört sich nicht viel an, fühlte sich aber sehr warm an. Morgen sollen es 23 Grad werden. Angenehm, wenn man bedenkt, dass hier auf der Südhalbkugel Winter ist.

Wir treten langsam den Rückweg an. An der Haltestation unseres Busses verabschiedeten wir uns, und verabredeten uns wieder morgen früh 10 Uhr vor unserem Hotel.

Am nächsten Morgen kamen Claudia und Armin pünktlich um 10:00 Uhr die Ecke bei unserem Hotel. Wir warteten schon draußen. Wir wollten heute zu einem Hügel fahren, von dem man aus auf Montevideo schauen kann. Da wir mit der Buslinie etwas unstimmig waren, gingen wir noch mal ins Hotel und fragten Oscar. Er ist der Rezeptionist unseres Hotels. Er riet uns von diesem Vorhaben ab. Es könnte dort für Touristen nicht ganz ungefährlich sein. Er empfahl uns den Parc Roosevelt. Dort in der Nähe wäre auch ein großes Einkaufszentrum. Warum glauben die Menschen, dass man als Tourist immer ein Einkaufszentrum braucht? Egal, der Park interessierte uns hauptsächlich.

Wir stiegen vor unserm Hotel in die Linie 214 ein und führen ca. 40 Minuten bis dorthin. Man sieht wirklich viel von einer Stadt, wenn man sich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln bewegt. Im Bus stieg an einer Haltestelle ein Mann ein. Er verkaufte Mentos. Ihr wisst schon, diese Kaubonbons 😊. Nach einer Station stieg er wieder aus. Eine junge Frau mit Gitarre stieg ein. Sie erklärte etwas auf Spanisch was ich nicht ganz verstand und begann zu singen. Ihre Stimme war schön und sie sang natürlich von Liebe und Herzschmerz. Entertainment im Bus auf uruguayisch. 

Am Park angekommen war, wie fast überall um diese Zeit, wenig Betrieb. Kaum ein Mensch unterwegs. Wir genossen es, schlenderten durch den Park und machten eine Art „Waldbaden“, wie es heute so schön heißt. Einen schönen langen Spaziergang. Es ist ein warmer Tag heute mit 24 Grad. Ungewöhnlich für diese Jahreszeit. Uns kam es gelegen. Am Ende des Parks war das große Einkaufszentrum. Wir gingen doch hinein, da Armin eine Naschkatze ist und gern Kaffee trinkt und Kuchen isst. Es befand sich ein großer Supermarkt (Hyper Mercado) im Inneren und mehrere kleine Cafés und Schnellimbisse. Jeder organisierte sich etwas zum Essen und wir nahmen Platz. Während des Essens sprach uns jemand auch Switzer-Deutsch an. Eine Schweizer Familie, die nach Uruguay ausgewandet ist. Sie hatten in der Schweiz einen großen Bauernhof mit Eventhochzeiten, Restaurant und Landwirtschaft. Corona hinterließ auch hier seine Spuren. Sie verkauften Haus und Hof und siedelten nach Uruguay um. Sie wollten hier ein neues Leben beginnen. Ihr Ziel ist eine Hazienda mit Öko-Tourismus aufzubauen. Dieser steckt hier noch total in den Kinderschuhen.

In ca. einem Jahr soll es hier Stellplätze für Wohnmobile, kleine Ferien- und Tinyhäuser geben. Ihre drei Kinder gehen hier auf eine lokale Schule. Es hat die Familie sehr gefreut mal wieder mit Schweizern und Deutschen sprechen zu können. Wir haben noch einige Reisetipps bekommen und sogar eine Telefonnummer.

Wie ihr seht, ist das Reisen immer voller Überraschungen und wunderbaren Begegnungen. Man trifft immer wieder interessante Menschen und hat sehr schöne Augen-Blicke. Wir haben in dieser kurzen Zeit schon so viel Hilfsbereitschaft und Verständnis erfahren, der Wahnsinn! Egal ob es Busfahrer war, der uns aufgerufen hat, wenn es an der Zeit war für uns auszusteigen, oder bei der Bank, als wir Geld abheben wollten und uns der Wachmann (nicht das Bankpersonal) zum passenden Geldautomaten gebracht hat und bei uns blieb bis unser Vorgang beendet war. Sicherer kann man kaum Geld abheben, oder?

So langsam wollten wir uns jetzt aber wieder auf den Rückweg machen, als Detlef eine SMS von Eduardo bekam. Unsere Alarmanlage im Auto ist losgegangen und lässt sich nicht mehr abschalten. Oha!! Wir riefen ihn zurück und gaben ihm zu verstehen, dass es etwas dauern könnte, da wir recht weit außerhalb von Montevideo sind. „OK!“  Wir suchten schnell die Bushaltestelle auf. So ein Glück. Unser Bus fuhr gerade vor. Detlef überlegte noch kurz ob wir besser ein Taxi nehmen, da vielleicht schneller. Diese Ausnahmesituation stresste ihn ganz schön. Aber woher jetzt so schnell ein Taxi nehmen, bzw. anhalten?  Der Gedanke war noch nicht zu Ende gedacht, da saßen wir aber im Bus und fuhren los. Die ganze Fahrt über habe ich Detlef angemerkt, dass er angespannt ist. War vielleicht doch jemand im Auto? Sonst würde der Alarm doch gar nicht angehen?

Am Busbahnhof in Montevideo angekommen, gab ich Detlef die Karte fürs Hotelzimmer, denn ich sollte mit Claudia und Armin schon mal zu Eduardo ins Büro gehen und ankündigen, dass Detlef gleich mit den Schüsseln kommt. Die hatten wir natürlich NICHT mit. Warum auch?

Im Büro von Eduardo mussten wir alle noch auf das telefonische OK aus dem Hafen warten. Detlef war inzwischen auch eingetroffen. Abgehetzt und durstig. Dann gingen wir zum Hafeneingang. Eduardo musste sich verbürgen, dass Detlef der Halter des „nervigen“ Fahrzeugs ist. Ein Besucherausweis mit Foto wurde für Detlef ausgestellt. Armin hat Detlef gebeten einen kurzen Blick auch auf sein Fahrzeug zu werfen.  Na klar doch 😊 Dann verschwanden Eduardo und Detlef im Hafengelände. Uns war der Zutritt verwehrt. Nur der Halter des Fahrzeuges hatte Eintritt. Es vergingen wohl 20 Minuten, als Armin eine WhatsApp von Eduardo bekam. Es waren Fotos von seinem LKW. Wie nett !! Offensichtlich war hier alles in bester Ordnung. Ein Stein fiel Armin vom Herzen, wie ihr euch sicherlich denken könnt. Keine Nachricht von Detlef. Gutes oder schlechtes Zeichen?

 

Es bleibt spannend.

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Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Detlef B.

    Das Ihr einen nun aber so auf die Folter spannen müst, finde ich nun nicht gerade Nett. Denn warum springt eine Anlage an, doch nur wenn was ist. Aber so eine Situation kenne ich, wenn so eine Anlage ständig anspringt und nervt. Nervt mich doch nicht, ich stehe ja nicht daneben.
    So, nun warten hier alle Leser auf die Auflösung.
    Lg. aus Hamburg.

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