Streetfood und exotische Früchte
Kann man das essen ?
Die Frage ist nicht so einfach zu beantworten. Hier spielt der Kopf eine große Rolle.
Das Thema ist so vielfältig, dass man ein Buch drüber schreiben könnte. Ich schreibe hier zu dem Thema, weil ich / wir oft gefragt werden, ob man das wirklich alles essen kann oder darf. Viele Gerichte in fremden Ländern entsprechen nicht unseren europäischen Gepflogenheiten, dazu kommt, dass in unserer westlichen Erziehung viele essbare Dinge als »ekelig« eingestuft werden.
Dennoch steht ihr vor einem Streetfood Restaurant und denkt: Das sieht ja interessant aus, aber kann ich das essen?



Ich möchte einmal ein wenig in der Zeit zurückgehen.
In den Fünfzigerjahren war es noch üblich, Innereien von Kuh und Schwein zu essen. Das Spektrum beim Schlachter erstreckte sich von Hirn bis hin zu Schweineschwänzchen. In Süddeutschland sind derartige Gerichte in ländlichen Restaurants noch heute zu bekommen. Jedoch löst heute der Gedanke Innereien zu verspeisen bei vielen Menschen Unbehagen aus. Dazu kommt, dass Innereien für viele minderwertiges Fleisch ist. Es taugt allenfalls als Tierfutter. Nicht ganz richtig: Innereien sind schmackhaftes Fleisch mit meist wenig Fett. Die Schadstoffbelastung ist nicht höher als bei anderen Lebensmittel wie z.B. Zuchtlachs oder Wildfleisch.
In Afrika und Asien wird viel Fleisch von Wildtieren gegessen, die bei uns als Haustiere oder niedlich gelten. Das Fleisch von Antilopen (wissenschaftl.: Hirschziegenantilope) geht für viele Afrikareisende gar nicht. Dabei ist dieses Fleisch ähnlich dem des Rehs oder Hirsches. Das Fleisch unseres Rotwilds ist für die meisten jedoch kein Problem, sie bezeichnen es eher als sehr schmackhaft und lecker.
In Asien gibt es ein Sprichwort, das sagt: „Man kann alles essen was den Rücken nach oben hat“. Es gibt aber Ausnahmen, wie Wildfleisch von gefährdeten Tieren oder etische Gründe. Einige Dinge sollte man nicht essen.



Die »zivilisierte westliche Welt«
hat in unseren Köpfen festgelegt, was man essen kann, unabhängig davon, ob es schmeckt oder nicht. Diesem Umstand geschuldet entsteht das Problem mit dem Essen in fernen Ländern. Es ist sehr schwierig, diese Klischees aus den Schubladen in unseren Köpfen zu entfernen. Aber vielleicht will man das auch gar nicht. Es gibt zwischenzeitlich überall auf der Welt Pizza, Spaghetti, Schnitzel und Cola.
Davon hatte ich Durchfall.
Es ist nicht unbedingt verdorbenes Essen, das zu Erbrechen und Durchfall im Ausland führt. In einigen Fällen liegt es einfach daran, dass unser Darm an bestimmte Dinge nicht gewöhnt ist. Hier dauert es seine Zeit, bis die Darmflora sich auf die neuen Gegebenheiten umgestellt hat. Ein gutes Beispiel sind Öle und Fette. Insbesondere im nordafrikanischen Bereich, wo oft Arganöl verarbeitet wird. Das Öl ist sehr gesund und lecker, jedoch mehr als ein Teelöffel am Salat kann starken Durchfall hervorrufen.
Streetfood und exotische Früchte
Nun zu uns:
Wir probieren erst einmal alles. Es gibt Speisen oder Früchte, die dann nicht unserem Geschmack entsprechen. (Ich mag zum Beispiel keinen Käsekuchen.) Manche Speisen sind für uns auch nur schwer verträglich, so wird in Rajasthan extrem scharf gekocht, das sind wir eigentlich nicht gewohnt und somit schmeckt es für unsere Gaumen nur scharf.
Hierzu ein Beispiel:
In Europa entwickelt sich momentan ein Trend der Insekten-Gastronomie heißt. Im asiatischen Raum werden Insekten schon seit Jahrhunderten gegessen, und sind in Teilen sehr schmackhaft. Bei vielen Insekten ist der Verhältnis von Chitinpanzer und dem proteinreichen Innenleben unausgewogen und man kaut auch nur auf dem Chitin herum.
Sehr lecker sind großen Heuschecken und die Larve der Seidenraupe. Die Larven der Seidenraupen sind vergleichbar mit dem Geschmack von Gambas, je nach Zubereitung. In Thailand gibt es oft zum Bier kleine schwarze Kugeln. Das sind in Sesamöl geröstete Mistkäfer. Übrigens sehr lecker, sie schmecken wie Erdnussflips. Hier haben wir dann auch gleich wieder das Ekelproblem, Larven und Käfer gelten bei uns als Ungeziefer und das isst man nicht.
Das sind alles sehr außergewöhnliche Speisen, aber was ist mit den Garküchen auf Märkten oder dem sogenannten Steetfood.
Das sieht ja zum Teil sehr lecker aus und man ist gewillt das probieren zu wollen. Aber…



Hierzu erzähle ich immer gerne folgende Geschichte:
Wenn ihr z. B. in einem Restaurant in Asien der Afrika esst, und dem Koch fällt das Stück Fleisch auf den Boden, was glaubt ihr, was er damit macht? Bestenfalls spült er es ab und es geht weiter. Ihr könnt ja in den meisten Fällen nicht sehen, was in der Küche so vor sich geht und wie es um die Hygiene bestellt ist. Bei dem guten Mann oder Frau mit seiner rollenden Straßenküche kann man zusehen, wie gekocht wird. Ihr seht das frische Gemüse und das Fleisch wie es in den Topf wandert. Des Weiteren ist dem Restaurantkoch egal, ob euch morgen schlecht ist, sie sind ja in vielen Fällen auf der Durchreise. Viele Angestellte in Asien, Afrika oder Südamerika essen in den Straßenküchen und das täglich. Sollte der Straßenkoch schlechtes oder minderwertiges Essen anbieten, ist er als Einzelperson dafür verantwortlich. Er müsste im Wiederholungsfall um seine Existenz fürchten. Das wird er wohl vermeiden wollen.
Als Resümee kann ich sagen: Wer die Gerichte dieser Welt nicht probiert hat, dem entgehen so einige kulinarische Genüsse. Traut euch, etwas zu probieren.
Bitte immer im Hinterkopf behalten, wenn das Bauchgefühl sagt, lass es, dann hört darauf. Nicht irgendwelche logischen Schlussfolgerungen sollten das entscheiden.
was findet man auf der StreetFood Speisekarte
Streetfood

Indien
Thali bedeutet auf Hindi Platte. Meist bestehen Thalis aus Gemüse- und Fleisch-Currys. Zum Thali wird Safranreis gegessen oder indisches Fladenbrot. Je nach Region gehören auch Joghurt, Chutney, Pickle oder Linsen dazu. Meist ist ein Thali vegetarisch, aber auch Gerichte mit Fleisch und Fisch sind zu finden.

Laos
Die Fische werden ausgenommen über dem offenen Feuer gegrillt. Sehr lecker.

In Asien
findet man oft auf offenem Feuer geröstetes Schweinefleisch. Es wird meist kalt oder lauwarm verkauft. Es schmeckt wie unser Spanferkel.

In China
findet man vielerorts Gemüsestände mit einem großen Topf Hühner- oder Rinderbrühe. Man bedient sich mit einem Körbchen an den Gemüseschalen und reicht dem Verkäufer seinen Korb. Dieser bereitet daraus eine schmackhafte Gemüsesuppe









Von frischem Fisch bis zu gegrilltem Gemüse ist alles zu bekommen.
