SA_Log 21…
Heute ist der 05.09.
Vor zwei Tagen sind wir von Torres losgefahren um uns die beiden Canyons im Nationalpark hier im Süden von Brasilien anzusehen: Cânion Itaimbezinho und Cânion Fortaleza
Der Weg dorthin barg einige Herausforderungen. Anfangs gab es noch eine geteerte Straße – nach nur wenigen Kilometern wurde daraus aber eine böse Piste, zu dem ging es auch noch bergauf. Logisch! Für diese Strecke von 50 km benötigten wir fast 6 Stunden. Aber es hat sich gelohnt. An einem Kassenhäuschen zahlten wir unseren Eintritt und eine Parkgebühr. Man erklärte uns, dass man mit dem Billett auch gleich den Eintritt für den zweiten Canyon bezahlt hat. Brasilien überrascht mich immer wieder aufs positivste. Das Wetter war gut und wir starteten zu einem 3 km langen Fußmarsch zum Canyon. Es war eine gemischte Flora sie wechselte von Kiefern, zu tropischen Pflanzen mit Parasitenpflanzen, bis hin zu Palmen und einheimischen Sträuchern. Am Ziel angekommen bot sich uns ein beeindruckender Einblick in die Schlucht. Die Brasilianer sagen: “Das ist der Grand Canyon von Brasilien.“ Wir nahmen uns Zeit für Fotos, genossen den majestätischen Blick und machten uns danach langsam wieder auf den drei Kilometer langen Rückweg. Es war schon später Nachmittag und für den zweiten Cânion Fortaleza war es zu spät. Wir starteten aber schon mal in die Richtung und suchten uns unterwegs einen Übernachtungsplatz im Wald.




In der Nacht zog ein Unwetter mit starkem Regen auf. Am nächsten Morgen regnete es immer noch. Wir starteten aber trotzdem in Richtung Fortaleza. Unsere Fahrt führte uns durch den kleinen Ort Cambará do Sul. Hier sahen wir im Vorbeifahren einen großen befestigten Parkplatz vor dem Touristikbüro. Am zweiten Canyon angekommen zeigten wir am Kassenhäuschen unser Eintrittstickets vor und mussten lediglich eine Parkgebühr bezahlen. Nach weiteren 4 km waren wir angekommen. Der regen wurde jetzt heftiger, sodass wir nicht raus konnten. Ich kochte erstmal einen Kaffee und wir warteten ab. Um 12 Uhr sah es immer noch nicht so aus als ob es aufhören würde. Weitere zwei Stunden vergingen. Gegen 15 Uhr suchte Detlef einen Parkwächter auf und fragte nach der Möglichkeit bis morgen stehen bleiben zu dürfen. Die Frage erübrigte sich natürlich, da wir ja schon aus Spanien wussten, dass man in Nationalparks nicht übernachten darf. Aber, höflich fragen kostet ja nix, oder?
Was dann? Heute Abend auf den Stellplatz vor dem Touristenbüro und morgen erneut kommen? Während wir noch überlegten, ließ der Regen nach. Jetzt oder nie!! Wir zogen unsere Regenjacken an, feste Wanderschuhe und schnappten unseren Rucksack. Mit schnellerem Schritt als sonst liefen wir Richtung Schlucht. Der Weg dorthin war kurz. Wieder bot sich uns ein beeindruckender Blick. Die Schlucht lag durch den Regen im Nebel und Nebelschaden krochen den Felshängen nach oben. Wir folgten einem Wanderpfad auf die andere Seite des Canyons. An unterschiedlichen Stellen gab es Aussichtspunkte. Gigantisch, sage ich euch! Bei Sonne kann jeder, aber bei Nebel hat es so etwas Magisches. Der Regen wurde wieder heftiger. Meine Hose war durchnässt, so dass ich mich entschied den Rückweg an zu treten. Detlef ging noch weiter, er wollte noch von der anderen Seite der Schlucht Fotos machen und mit der Drohne zu fliegen. Die Drohne ließ er nur kurz aufsteigen, denn es begann wieder stärker zu regnen. Detlef hatte Angst das die Drohne mit einem Wasserschaden abstürzen könnte. Am späten Nachmittag verließen wir den Canyon, natürlich im strömenden Regen, und fuhren zurück nach Cambará do Sul auf den befestigten Parkplatz vor dem Touristencenter.
Für diese Nacht hatte der Wetterbericht eine Unwetterwarnung mit heftigen Gewittern und Regenschauern für den Ort und Umgebung herausgegeben.
Es bleibt spannend.
Ich werde berichten…