Die Energieversorgung
wird für unser Expeditionsmobil in erster Linie durch die Fotovoltaikaanlage erledigt. Sie besteht aus 8 polykristallinen Solarmodulen die 800 Wp liefern . Unter bestmöglichen Bedingungen erreichen wir einen max. Ladestrom von 39A.
Warum haben wir polykristalline Module?
Monokristalline Module sind für die nördliche Hemisphäre entwickelt worden. Sie haben bei bedecktem Himmel eine höhere Ertragsleistung als polykristalline Module. Durch ihre dunkele Oberfläche heizen sich die Module bei direkter Sonneneinstrahlung jedoch mehr auf. Durch das Aufheizen der Module sinkt die Ertragsleistung um bis zu 25%. Die polykristallinen Module heizen sich weniger auf und haben dadurch auch eine geringere Verlustleistung. Es ist zu überlegen, in welchen Regionen man sein mit seinem Fahrzeug überwiegend bewegt. Da wir uns mehr in südlichen Regionen aufhalten, haben wir uns aus diesem Grund für polykristalline Module entschieden.

Tipp zu Solarmodulen:
Viele sind versucht große 400W ca. (2 m² Fläche) oder mehr auf ihren Fahrzeugen zu installieren. Große Module sind natürlich preisgünstiger, man braucht weniger Kabel, weniger Halter und weniger Löcher in die Außenhaut zu bohren. Jedoch haben große Module einen gravierenden Nachteil. Die meisten Solar Module auf Expeditionsmobilen oder Weltreisemobilen gehen durch Vibration kaputt. Diese Module sind nicht für den Einsatz auf Geländefahrzeugen konzipiert. Auf einen Hausdach vibriert in der Regel nichts. Die ca. 3mm starken Siliziumpanele sind nur am Rand in einem Alurahmen verklebt. Also umso größer das Panel umso größer die frei schwingende Fläche. Es kann sich jeder selbst ausmalen, was passiert wenn man damit 1000 km Piste fährt oder noch schlimmer Wellblech.
Wir haben unsere 100er Module nochmals rückwärtige auf der Hälfte mit einem Aluprofil unterfüttert. Dadurch haben wir die Schwingungsfläche der Module halbiert. Die Halterungen für die Panele habe ich aus Aluminium T-Profilen gebaut, da ich der UV-Beständigkeit der Kunststoffhalterungen nicht traue.
MPPT Solarregler
Es taugen die besten Solarmodule nichts, wenn der Solarregler der Falsche ist. Hier sollte unbedingt ein MPPT Regler zum Einsatz kommen. Der Regler sorgt für die bestmögliche Ausbeute der Module. Bei den Reglern gibt es jedoch große Unterschiede was den Algorithmus angeht. Hier ist es ratsam im Internet nach Test zu suchen. Wir haben einen 40 A MPPT Regler Tracer von EPever verbaut. Aus meiner Sicht mit einer der besten MPPT Regler am Markt zu einem fairem Preis.
220V Versorgung
Für die 220v Versorgung haben wir zwei 3,0 KW Wechselrichter. Einer besitzt einen echten Sinus, der zweite hat einen modifizierten und dient als Backup.
Neben der Fotovoltaikanlage mit den Lithium Akkus und den Wechselrichtern gibt es noch einen 3,3 KW Stromgenerator für 220V. Der Generator ist in einem Außenstaukasten verbaut und ist das Notfallkit. Zum Betrieb lässt sich der Generator per Schwerlastauszug komplett aus dem Staukasten herausziehen. Sobald der Generator seine Sollleistung erreicht hat, schaltet das Bordnetz auf den Generator um.